Zahnimplantate im Ausland

Wann kommt eine Zahnbehandlung mit Implantaten im Ausland in Frage, wann sollte man es lassen?

„Günstige Implantate im Ausland einsetzen lassen“ klingt sehr verlockend, insbesondere wenn Ersparnisse in 5-stelliger Höhe winken. Aber sollte wirklich jeder dieses Angebot ernsthaft in Erwägung ziehen oder fallen spezielle Umstände generell heraus?

Wann eine Implantat-Behandlung im Ausland in Frage kommt

Wer sich ernsthaft für eine Zahnersatzleistung im Ausland interessiert, wird sich sicherlich im Vorfeld eingehend informieren und verschiedene Quellen studieren.  Selten erregt erst ein blinkendes Internetbanner die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit im Ausland seine Zähne richten zu lassen. In erster Linie erzeugt die mögliche Kostenersparnis das Interesse. Hier werden Patienten angesprochen, die sich das heimische Angebot des Zahnarztes entweder nicht leisten können oder wollen. Des Weiteren sollte der Patient zeitlich flexibel sein und nicht zu hohe Erwartungen haben. Es muss eine Risikobereitschaft und regelrechte Abenteuerlust vorliegen um einfach „ins kalte Wasser“ zu springen. Denn der Aufbau eines Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis ist schier unmöglich.

Wann sollte keine Auslandbehandlung in Erwägung gezogen werden?

Implantate Ausland
Zahlreiche Gründe sprechen gegen eine Behandlung im Ausland. Wer hohe Ansprüche hat, sollte den Besuch im Ausland eher nicht in Erwägung ziehen. Gerade bei ästhetisch schwierigen Behandlungen im Frontzahnbereich sollte ein wahrhaftiger Experte im Heimatland aufgesucht werden. Auch hier kann es sich bereits u.U. um längere Anfahrtswege oder sogar Reisen mit Übernachtung handeln. Des Weiteren stellt sich die Frage bei „kleineren“ Behandlungen wie der Einsatz von ein oder zwei Implantaten, ob die mögliche Kostenersparnis hoch genug ausfällt, so dass sich der Aufwand rentiert. Schließlich entstehen nicht nur Behandlungskosten, sondern ebenfalls Kosten für Anreise und Logis. Ungarn, Tschechien, Spanien, Türkei? Lesen Sie mehr auf unserer Webseite und entscheiden selbst!

Ungarn, Tschechien, Spanien, Türkei: Wohin?

Aber auch sehr aufwendigen Behandlungen wie beispielsweise Knochenaufbaumaßnahmen in mehreren Schritten, die einen kontinuierlichen Betreuungsbedarf über einen längeren Zeitraum beanspruchen sind für Auslandsbehandlungen nicht unbedingt geeignet. Die beanspruchte Zeit als auch der Reiseaufwand für evtl. häufigere Anreisen ist in den meisten Fällen zu groß. Des Weiteren erhöht jede zusätzliche Reise oder einen längeren Aufenthalt die Kosten aufgrund von Reisekosten und Kosten für Kost und Logis. Ein weiteres Indiz dafür, dass man von einer Behandlung im Ausland absehen sollte sind ungeklärte Qualitätsstandards und keine Erbringung von Gewährleistungen. Ein ausländischer Standard für Ärzte, Zahntechniker usw. muss nicht dem Deutschen entsprechen. Daher kann es vorkommen, dass sowohl die behandelnde Praxis/Klinik und/oder das Dentallabor weit vom gewohnten Qualitätsstandard abweichen. Sofern dieser Standard nicht zweifelsfrei geklärt und dargelegt ist, sollte man von einer möglichen Behandlung dringend Abstand nehmen.

Implantate – Zahnersatz mit Schraubverschluss

Wenn die eigenen Zähne nicht mehr zu retten sind, dann muss Ersatz her. Eine Möglichkeit bieten hier Implantate, die mit dem Kiefer fest verschraubt werden. Ein Implantat besteht aus 3 Teilen: der Schraube, dem Verbindungsstück und dem eigentlichen Zahnersatz. Die Schraube bildet die Basis und ersetzt die Zahnwurzel. Sie wird fest mit dem Kieferknochen verschraubt. Die Schraube kann die Form einer Kugel oder eines Zylinders aufweisen, ebenso kann sie mit und ohne Schraubgewinde geliefert werden. Im nächsten Schritt des Implantataufbaus wird das Verbindungsstück mit der Schraube verbunden. Daran wird später der sichtbare Teil des Implantats befestigt. Der künstliche Zahn, die Krone, die Brücke oder auch Teilprothese wird vom Zahnarzt an das Verbindungsstück befestigt. Fertig.

Der Zeitfaktor

Auch wenn es den Anschein erweckt, dass ein Implantat nicht viel Aufwand ist Zeit muss schon eingeplant werden. Sofern keine aufwendigen Vorbehandlungen wie eine Parodontitisbehandlung oder Maßnahmen zum Knochenaufbau erforderlich sind, wird der Behandler im ersten Schritt Löcher in den Kieferknochen bohren und die Schrauben eindrehen. Im Anschluss wird das Zahnfleisch über diese künstliche Zahnwurzel zusammengenäht damit diese sich unwiderruflich mit dem Kieferknochen verwachsen kann. Dieser Heilungsprozess dauert für gewöhnlich 2 – 5 Monate. Im Anschluss kann das Verbindungsstück aufgesetzt werden, ebenso wie der künstliche Zahn.  Wenn der Kiefer nicht hält Implantate können nur eingesetzt werden, wenn die Kiefersubstanz in Ordnung ist. Es darf weder eine Entzündung oder ein massiver Knochenabbau vorliegen. Sollte der Kieferknochen nicht fest genug sein existieren verschiedene Wege diesen Mangel zu beheben beispielweise kann der Kiefer mit Knochensplittern aus dem Kinn aufgefüllt werden.

Nachteile von Implantaten

Wie jede Medaille haben auch Implantate ihre Kehrseite. Bei der Behandlung kann es zu Komplikationen kommen, indem beispielsweise die Schraube nicht einwachsen will oder der Arzt aus Versehen während der Operation einen Nerv verletzt. Ein weiterer Punkt, der gegen Implantate spricht sind die enormen Kosten. Krankenkassen steuern zu den Kosten lediglich einen festen Zuschuss bei. Die restlichen Kosten müssen vom Patienten getragen werden. Deshalb erfreuen sich Implantate aus dem Ausland großer Beliebtheit, die häufig weitaus billiger sind. Des Weiteren sind Implantate nicht für jeden geeignet. Jugendliche und Kinder sollten generell keine Implantate eingesetzt bekommen und manch einem Erwachsenen kann der Kiefer zu schmal sein als das ein Implantat eingesetzt werden könnte.

Besser als Brücken und Prothesen

Implantate stellen die besser Alternative zu Brücken und Prothesen dar. Durch Implantate wird der Kieferknochen durch Druckreize stimuliert. Ein Schrumpfen wie bei Brücken und Prothesen bleibt aus. Der Patient kann kraftvoll zubeißen und auch die Aussprache bleibt vollkommen unberührt. Auch nach 10 Jahren sind 90% der Implantate nach wie vor vollständig belastbar.

 

n/a